domingo, 8 de julio de 2007

Wuayruru, Wuayrurito - el frijolito de la suerte


Rotglänzende, bohnengrosse Samen, das ist der Huayruru, ein Glückssymbol seit Hunderten von Jahren. Der Huayruru ist ein Baum, der hauptsächlich im amazonischen Urwald wächst, und über Mittelamerika bis nach Südmexiko verbreitet ist. Bis zu vierzig Meter hoch werden diese Bäume, ihre Blüten leuchten purpurrot. Die schönen Samen mit dem gleichen Namen verbergen sich in einer schotenartigen Kapsel von gelboranger Farbe.
Die "Glücksböhnchen", el frijolito de la suerte, sind in Brasilien unter dem Namen "tintoria" bekannt. In Costa Rica heissen sie "nene" oder "chumico". Und in Peru, Bolivien und Ecuador eben Huayruru.
In der traditionellen Kultur des Abya - Yala, das ist der Inkaname des amerikanischen Kontinents, hat der Huayrurusamen seit Jahrhunderten eine medizinische und spirituelle Bedeutung. Alles, was von Natur aus rot ist, symbolisiert Vitalität und Stärke, und gilt als Heilmittel. Ist der Huayruru komplett rot, wird er der weiblichen Energie zugeordnet, Huayruru hembra. Trägt der Samen einen schwarzen Fleck, ist er Huayruru macho. Gleichzeitig verkörpert der zweifarbige Huayruru Dualität, das Prinzip aller Dinge. In der Weltanschauung der andinen Völker ist schwarz die Farbe der Ewigkeit und gehört zum Reich des Pachakmaq. Er ist der grosse Schöpfergeist, der allem was existiert, Leben gibt.
Während grosser Zeremonien, bei Beerdigungen, Initiationen und schwierigen Heilungen, wenn es zur Jagd geht oder getanzt wird, schmücken sich Frauen und Männer mit Huayruru - Ketten.
Die andinen Opfergaben - mesas bestehen aus verschiedenen Elementen, wie Lamaföten, Cocablättern, Alkohol und Wolle. Diese Opfergaben sind notwendig, um mit dem Geist der Berge, den Apus, und denen der Flüsse und Seen, und der Pachamama in Verbindung zu treten. Huayruru darf bei keinem dieser Opferrituale fehlen.
Huayruru ist auch Heilmittel, im Sinne von Schutz vor Krankheit und Gefahr. Die Indigenas des Amazonas fertigen aus den schönen roten Samen Ketten, Ohrringe und Armbänder. Essen sollte man den roten Samen allerdings nicht: er ist giftig.
Text: Ute Petsch 2007

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